Navigating the Future: Wie KI die Auftragsfertigungsindustrie in Deutschland prägt  

 

Wo steht Deutschland in der Lohnfertigung?

Ich habe mir im neuen Jahr vorgenommen, meine Erkenntnisse zu Digitalisierung und KI in der deutschen Auftragsfertigung zusammenzufassen. Wo stehen wir aktuell? Wer sind wirkliche Leader? Und ja, welche strategischen Herangehensweisen existieren, um eine Lohnfertigung 4.0 zu realisieren?! 

Das Jahr 2023 war ein Wendepunkt für KI (Künstliche Intelligenz). Seit dem Aufkommen von ChatGPT, hat KI verstärkt an Bedeutung in den Diskussionen innerhalb der Industrie und Wirtschaft gewonnen und das auch für den deutschen produzierenden Mittelstand. Für die Zukunft des Industriestandorts Deutschlands und den damit verbundenen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit zu Niedriglohnländern, speziell in der Lohnfertigung, wird die Nutzung von KI unabdingbar sein.  

Doch leider steckt die Digitalisierung der deutschen Lohnfertigung noch in der Steinzeit fest, hier trifft Zukunftsvision auf harte Realität. Digitalisierung bedeutet für einige “ Unser Verkaufsprozess ist papierlos, wir kommunizieren via E-Mail“.  

Familiengeführte Unternehmen in 3. Oder gar 4. Generation mussten zwar schon immer den Blick auf die Veränderungen am Markt halten und konnten sich langezeit auf gefestigte Kundenbeziehungen verlassen, doch heute im Jahr 2023 reicht das aber nicht mehr aus. Anstatt persönlichen Beziehungen, treffen Lohnfertiger durch Produktionsmarktplätze und Online- Fertiger auf gnadenlose Berechnung, wer vergleichbare Qualität, schneller zum besseren Preis anbieten kann, gewinnt den Auftrag!  

Schon jetzt wirft KI in der Lohnfertigung ihren Schatten voraus, was im deutschen Mittelstand noch sehr zurückhaltend diskutiert und umgesetzt wird ist im Rest der Welt bereits Realität, Beispiel gefällig? Zetwerk aus Indien macht es mit Ihrem B2B Marketplace vor. Unternehmen können benötigte Metallteile für Prototypen und Serie in Form von Step Dateien (3D Zeichnungen) hochladen. Eine KI analysiert das Modell und dessen Fertigungsprozesse und erzeugt daraufhin auf Knopfdruck ein Angebot. Lieferzeit? 3 Tage. 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das deutsche verarbeitende Gewerbe, welches für Qualität und Hochpräzision bekannt ist, sich in einer kritischen Phase befindet und eine Antwort auf die Frage finden muss, ob Deutschlands Ingenieurskunst und Industrielles Know-how, Digitalisierung und KI nutzen wird, um das Wesen der Fertigung neu zu definieren und den Kampf ums Überleben annimmt?

 

Warum hat die Adaption von automatisierten Prozessen und KI bisher nur wenig stattgefunden? 

Aus meiner Sicht hat dies vor allem zwei Gründe 

Fehlende Branchenlösung: 

Die deutsche Lohnfertigungsindustrie kämpft mit vielen unterschiedlichen Insellösungen, die den heutigen Ansprüchen der Präzisionsfertigung nicht mehr gerecht werden und welche, je nach Unternehmensabteilung wie z.B. Konstruktion, Arbeitsvorbereitung oder Warenwirtschaft größtenteils unabhängig voneinander gewachsen sind. Einen Lösungsansatz für durchgängigen Datenaustausch wurde dennoch gefunden, händische Informationsvor- und Aufbereitung mit Microsoft Excel. Bis zum heutigen Tage existieren kaum durchgängige Branchenlösungen, welche „State of the Art“ Technologien wie Cloud Computing und Künstliche Intelligenz nutzen, um den heutigen Marktherausforderungen effektiv entgegenzuwirken.    

Ressourcen- und Kompetenzproblem: 

Hinzu kommen starke Engpässe bei IT- Personal, Know-how und finanziellen Mitteln, welche eine tatsächliche Umsetzung zusätzlich behindert. In größeren Unternehmen oder Konzernen obliegt die Entwicklung von Konzepten und deren Umsetzung zur Bewältigung der Digitalisierung oft speziellen Teams und Abteilungen mit ausreichend Know-how und finanziellen Mitteln. Im Gegensatz dazu liegt diese Verantwortung in kleinen und mittleren Unternehmen oder teils im gehobenen Mittelstand häufig nur bei einzelnen Personen innerhalb von Fachbereichen, die zusätzlich sehr stark ins Tagesgeschäft eingebunden sind. 

 

In 5 Stufen zur Lohnfertigung 4.0 

Angelehnt an das von ISTOS entwickelte Stufenmodell, wollen wir die Lohnfertigungsindustrie in Deutschland auf das nächste Level heben. Im Schaubild betrachten wir dabei 5 unterschiedliche Stufen der Automation in den 4 wichtigsten Bereichen für die Lohnfertigungsindustrie. Wir nutzen diese veranschaulichen bei unseren Kunden, um strategische Handlungsfelder abzuleiten, und um festzulegen, wie eine stufenweise Entwicklung einzelner Prozesse zur Autonomie aussehen kann. Jeder Lohnfertiger wird eine individuelle Mischung aus integrierten und nicht-integrierten Systemen haben. Die Schwerpunkte können ebenfalls unterschiedlich gewichtet sein, um den spezifischen Anforderungen jedes Lohnfertigers gerecht zu werden und seine individuelle Autonomie zu erreichen.

Doch welche Maßnahmen können nun als erstes umgesetzt werden und wo liegen sogenannte „quick wins“? 

 

 

Welche Sofortmaßnahmen können Lohnfertiger jetzt ergreifen? 

In erster Linie sehen wir bedeutende Optimierungsmöglichkeiten und schnelle Erfolge, insbesondere in den Bereichen Verwaltung und Verkauf. Gemäß unserer letzten Umfrage bei unseren Kunden, trägt Insbesondere eine digitalisierte und automatisierte Verwaltung dazu bei, die Betriebskosten von unnötigen Verwaltungsschritten um bis zu 20-40% zu reduzieren. Um den ersten Schritt zu gehen, empfehlen wir folgendes Vorgehen: 

Schritt 1: IST-Analyse der Prozesse 

Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen, ist eine gründliche Bestandsaufnahme unerlässlich. Es gilt zu analysieren, welche Prozesse von nicht-integrierten Systemen geprägt sind und in welchen Betriebsbereichen der größte Optimierungsbedarf besteht. Wo entstehen die höchsten Kosten, die durch eine effiziente Automatisierung reduziert werden könnten 

Schritt 2: Bewertung der Prozesse 

Um eine Orientierung zu bieten, kann eine einfache 4-Felder-Matrix genutzt werden. Diese setzt die Anzahl der nicht-integrierten Systeme in Relation zum verursachten Schmerz der aktuellen Prozesse, wobei der „Schmerz“ Kosten, Zeitaufwand, Fachwissen oder technologischen Fortschritt im jeweiligen Prozess umfasst und individuell erweitert werden kann.   

Schritt 3: Ableitung eines SOLL- Modell 

Das IST-Modell bildet die Grundlage für die Ableitung eines Bebauungsplans oder SOLL-Modells. Unabhängig von Anbietern und Software ist es entscheidend, dass der Prozess- und Datenfluss ohne manuelle Schnittstellen integriert ist. Hierbei sollten sowohl die horizontalen Daten der Fertigungsprozesse als auch die vertikalen Daten der Maschinen und Anlagen einbezogen werden. Es ist essenziell, manuelle Unterbrechungen zu vermeiden. Eine frühzeitige strukturierte Datensammlung in der Fertigung ermöglicht später umfassende Auswertungen und Analysen. 

 

CERPRO, dein Produktions-Co-Pilot für durchgängige Prozessautomatisierung 

Die Cerpro GmbH wurde mit der Mission gegründet, die digitale Zukunft der Lohnfertigung neu zu gestalten. Wir entwickeln einen KI-gestützten Assistenten für kleine und mittlere Unternehmen der Fertigungsindustrie, um den gesamten Verkauf- und Planungsprozess für Auftragsfertiger zu automatisieren. 

Zusammen mit der Demofabrik-Z4 vermitteln wir in praxisnahen Beispielen, wie sie die digitale Transformation vorantreiben können. Hier werden nicht nur abstrakte Use Cases anhand von Präsentationsfolien vorgestellt, sondern live und hautnah aufgezeigt, welchen Impact Robotics, Software und Digitalisierung auf den Fertigungsprozess besitzt. 

https://demofabrik-z4.de/ 

Wenden Sie sich an uns, um weitere Informationen zu erhalten, eine Demo zu planen oder ein Gespräch über die Integration von KI-Technologien in Ihren Betrieb zu realisieren. 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen